Hilfe in Krisen
Martina Weiblen
Was ist Resilienz?
Resilienz nennt man die psychische Widerstandskraft
Es gibt eine große Kraft in dir
Entdecke und entwickle Resilienz für dein Leben
Wenn Du etwas Schwieriges erlebst oder verletzt wirst, bewertest du diese Situation in den meisten Fällen - gegen Dich. Du ziehst zum Beispiel die Schlussfolgerung, dass Du es nicht wert bist oder nicht gut genug bist........ Das fühlt sich sehr schlimm an.
In der Resilienz-Forschung hat man herausgefunden, dass diese Bewertungen eine sehr wichtige Rolle spielen, bei der Entstehung und Bewältigung von Krisen.
Stelle Dir vor eine schwierige Situation hat nichts mit Deinem Wert als Mensch zu tun. Sondern ist eine Herausforderung, die Dich wachsen lässt. Erinnere Dich an ein Problem, das Du gelöst hast. Wie hat sich das angefühlt?
Genau - richtig gut!!
Es gibt verschiedene Bausteine der Resilienz:
Die Resilienz des Annehmens, was ist......
Die Resilienz der Eigenverantwortung: so wirst du zum Gestalter Deines Lebens......
Die Resilienz der positiven Einstellung: Gedanken erschaffen Realitäten. Was möchtest Du in Dein Leben ziehen?
Die Resilienz im Umgang mit Gefühlen: Du sollst Deine Gefühle nicht übergehen, aber auch nicht in ihnen untergehen. Gefühle wollen nur gefühlt werden und dann verändern sie sich wieder.
Die Resilienz eine Beziehung zu gestalten: Sich selbst und den Anderen verstehen. Das gelingt am besten, wenn man versteht, welche Bedürfnisse hinter dem Handeln und Verhalten des Anderen stehen.....
Es gibt zahlreiche Forschungen über Resilienz.
Mich hat eine kleine Geschichte sehr beeindruckt. Eine kleine Gruppe von Kindern wurden auf ihrem Lebensweg begleitet. Sie sind alle in Pflegefamilien aufgewachsen und hatten keine eigene Familie. Es gab Kinder, die sich sehr gut entwickelt haben und Kinder, die einen sehr leidvollen Weg gegangen sind. Dann hat man festgestellt, dass die Kinder, die sich gut entwickelt haben, einen Menschen getroffen haben, der an sie geglaubt hat und sie gestärkt hat. Dieser eine Mensch hat ganz viel in dem Kind bewirkt..........
Gibt es für dich ein Vorbild?
Ein positives Vorbild stärkt die Resilienz. Wenn du auf dein Leben blickst, erinnerst du dich an jemanden, der an dich geglaubt hat? Ein Mensch bei dem du das Gefühl hast: dieser Mensch hat mir Mut gemacht und mich gestärkt? Dieser Mensch hat mir etwas sehr Wichtiges in mein Leben mit gegeben? Was war es genau, was dir Mut gemacht hat? Und was bewunderst du an diesem Menschen? Es ist bestimmt etwas, was auch du als Kraft in dir hast.
Bedingungsloses Interesse
Eine geduldige und nachsichtige Einstellung zu dir selbst, stärkt die Resilienz. Was ist das eigentlich, was mich stärkt? So dass ich mir etwas zutraue und Mut habe, zu mir zu stehen? Das nenne ich jetzt einmal bedingungsloses Interesse an dir. Hast du das schon einmal erlebt? Jemand, der dich nicht bewertet? Jemand, der sich einfach für dich interessiert? Und du dich so geben kannst, wie du bist. Dieses bedingungslose Interesse wünsche ich dir im Umgang mit dir selbst. Wie schön wäre es, wenn du wertfreier und interessierter dir selbst begegnen würdest?
Wie hast du in der Vergangenheit ein Problem gelöst?
Dir Deiner Stärken bewusst werden, stärkt die Resilienz. Deine Krise, in der du gerade steckst, hat dich vielleicht kalt erwischt. Aber du hast sicher in der Vergangenheit schon Probleme gelöst. Was war dein Problem? Und wie hast du es angepackt? Hast du dir eine Lösung gesucht? Hast du nicht aufgegeben? Hast du trotz Widerstände zu deiner Idee gestanden? Hast du Erfahrungen gemacht, dass du dich selbst wieder aufgebaut hast? Sicher findest du viele Antworten auf meine Fragen und kannst ergründen über welche psychische Widerstandskraft du verfügst. auch wenn es jetzt nicht so scheint, diese Kraft ist in dir....
Was hat dir geholfen dein Problem zu lösen?
Ein Problem aus einer anderen Perspektive zu betrachten, stärkt die Resilienz. Waren es Gespräche mit Menschen, denen du vertraust. War es eine Veränderung, um Abstand zu bekommen? War es eine andere Sichtweise auf das Problem? Was war dein Schlüsselmoment?
Was dir in der Krise helfen kann:
Alles, was du aus Liebe zu dir selbst tust, hilft sofort und stärkt deine Resilienz
Kleine Schritte
Das Prinzip der kleinen Schritte ist ein Notfallprogramm, das sehr wichtig ist. In Zeiten der Überforderung empfehle ich dir - immer nur den nächsten Tag zu planen. Längerfristige Überlegungen sind in akuten Krisen nicht gut. Da du im Moment auf "Notstrom" läufst, braucht dein Körper und deine Psyche alle Energie, um die alltäglichen Aufgaben zu meistern. Alles, was darüber hinaus geht, ist im Moment unwichtig.
Menschen, die dir gut tun
Welche Menschen tun dir im Moment gut? Sind einfühlsam und liebevoll zu dir? Bei wem fühlst du dich gut aufgehoben? Es ist auf jeden Fall jemand, dem du vertraust und nicht viele Fragen beantworten musst. Treffen mit anderen Menschen sollten wie eine Verschnaufpause sein. Einfach nur da sein dürfen und sonst nichts.
Wie nett bist du zu dir?
Gehe in der Zeit der Krise so liebevoll wie möglich mit dir selbst um. Mach dir keine Vorwürfe und zweifle nicht zu viel an dir. Krisen sind etwas sehr menschliches und keiner ist davor gewappnet. Jeden reißt eine Krise aus dem Leben. Deshalb versuche dich zu verstehen und anzunehmen mit allen deinen negativen Gedanken und Gefühlen.
Eine kleine heile Welt
Jetzt ist keine Zeit große Entscheidungen zu treffen. Die notwendigen Veränderungen kommen auf diesem Weg von selbst und dann, wenn sie dran sind. Versuche dir irgendetwas zu schaffen, was für dich heil ist. Dein gemütliches Sofa auf dem du dich sicher fühlst oder ein Waldspaziergang, der dir frische Energie schenkt? Es muß nichts Großes sein, sondern ein kleines Stück heile Welt.